Das hat mir noch nie jemand so direkt gesagt: So schilderte mir ein Kunde, was ihm in einem Meeting passiert ist, als ein Kollege etwas ausgesprochen hat, was er wohl schon geahnt hat, aber nicht hören wollte: "Du blockierst das Team, weil du immer alles unter Kontrolle halten willst." Er war schockiert aber vielleicht hatte der Kollege doch recht? Solche direkten Aussagen sind selten, aber manchmal genau das, was wir brauchen, um weiterzukommen.
Kennst du dich genug?
Wie gut kennen wir uns wirklich? Häufig entdecken wir blinde Flecken erst durch die Augen anderer. Es gibt Bereiche, in denen wir unsere Schwächen ignorieren oder sogar verneinen, weil es schmerzhaft ist, sich ihnen zu stellen. Doch diese Konfrontation ist notwendig, um sich zu entwickeln.
Selbsterkenntnis beginnt mit Ehrlichkeit gegenüber sich selbst. Es ist einfach, sich in die täglichen Routinen zu vertiefen und unangenehme Wahrheiten zu verdrängen. Ein Coach oder auch eine andere Drittperson kann helfen, diese verborgenen Themen ans Licht zu bringen. Letztendlich liegt die Verantwortung jedoch bei uns selbst, diese Wahrheiten zu akzeptieren und daran zu arbeiten.
Der Begriff „blinder Fleck“ wurde von den Sozialpsychologen Joseph Luft und Harry Ingham von der University of California geprägt, die das Johari-Fenster-Modell zur Darstellung der Selbsterkenntnis und der zwischenmenschlichen Kommunikation entwickelt haben. Es besteht aus vier Quadranten:
Der blinde Fleck ist wichtig für die Selbsterkenntnis, da er Elemente unseres Verhaltens oder der Persönlichkeit umfasst, die uns selbst nicht bewusst sind, die aber andere kennen. Es hilft nicht nur Führungspersonen, diese blinden Flecken zu reduzieren. Denn ohne das Wissen um mögliche Entwicklungspotenziale wird es schwierig, die richtigen Massnahmen zur Entwicklung zu ergreifen. Blinde Flecken deckt man am Besten mit unterschiedlichen Feedback-Möglichkeiten auf. Johari-Fenster – Wikipedia
Warum sagen wir anderen nicht direkt, was wir denken?
Ich wurde so erzogen worden, dass man höflich und diplomatisch sein soll. Das heisst auch, Unangenehmes nicht direkt anzusprechen. Warum? Weil wir andere Personen nicht verletzen wollen und grundsätzlich konfliktscheu sind. Doch manchmal ist das, was wir nicht sagen, hinderlicher als das, was wir sagen könnten.
Es geht nicht ohne sich selber in Frage zu stellen und auch unangenehme Wahrheiten zu akzeptieren. Hier sind einige Schritte, die auf diesem Weg hilfreich sein können:
Wenn Themen anstehen, sollten sie nicht auf die lange Bank geschoben werden, das heisst für mich: Überall, nur die Art und Weise und der Moment sind unterschiedlich. Dazu benötigt es Einfühlungsvermögen und Respekt vor der anderen Person. Das lässt sich übrigens auch gut lernen.
Situationen, in denen Fremdfeedback besonders hilfreich sein kann:
Sich selbst im Spiegel mit den eigenen Schwächen zu erkennen und den Mut haben, als Beteiligte oder auch Feedbackgeber:in auch Unangenehmes zu thematisieren ist nicht leicht. Aber es hilft, blinde Flecken zu entdecken und an ihnen zu arbeiten. Häufig entdecken wir blinde Flecken erst durch die Augen anderer. Das brauchen wir, um weiterzukommen.
Kennst du dich genug? Als Coach kann ich dir helfen, verborgene Themen - blinde Flecken - ans Licht zu bringen. Daran arbeiten musst du selbst, ich kann dir aber zeigen, wie es am Besten geht.
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